Zu Beginn des zweiten Wettkampftages profitierte Marvin Gregor von den Missgeschicken zweier Mit-Favoriten. Aron Schreiner (LG Eintracht Frankfurt) stürzte über die Hürden und war damit raus aus dem Kampf um die Medaillen. Der nach sechs Disziplinen zweitplatzierte Rafael Maksimowski (LG HNF Hamburg) produzierte im Diskus drei ungültige Versuche und verabschiedete sich ebenfalls aus der Spitzengruppe.
Gregor lief über die 110-Meter-Hürden in 14,74 Sekunden persönliche Bestzeit und war nach 41,64 Metern im Diskuswerfen (ebenfalls Bestleistung) auf dem vierten Rang. »Plötzlich sah es danach aus, als könnte ich auf das Podest kommen«, dachte Gregor von Disziplin zu Disziplin. Erst beim Stabhochsprung kamen die Gedanken, »dass es sogar Gold werden könnte.« Vollgepumpt mit Adrenalin überflog er die 4,70 Meter (U20-Vereinsrekord), stellte im Speerwerfen mit 58,48 Metern eine persönliche Bestleistung auf und rannte bei den abschließenden 1500 Metern um sein Leben. »Die Beine waren unheimlich schwer, aber es hat dann schließlich gereicht«, sagte Gregor.
Doch es sollte nicht bei dem einen Titel blieben. Auch mit seinen Teamkollegen André Karasch und Julien Gehring wurde er Deutscher U20-Mehrkampf-Meister. »Unser Ziel war es eine Medaille zu holen«, sagte Trainer Wladimir Diesendorf. Es sollte sogar die goldene werden – und zwar mit einem Vereinsrekord von 20243 Punkten. Die frühere Bestmarke lag bei 19847. Der Vorsprung vor der zweitplatzierten Mannschaft aus Ulm betrug 512 Punkte. »Es war aber ein harter Wettkampf an zwei Tagen. Die Führung wechselte immer wieder. Erst nach dem Stabhochsprung, der achten Disziplin, haben wir gezeigt, dass wir überlegen sind. Nach dem Speerwurf war die Mannschaft aus Ulm geschlagen. Beim abschließenden 1500-Meter-Lauf konnte nichts mehr anbrennen«, berichtete Diesendorf.
André Karasch steuerte zum Mannschaftssieg 6634 Punkte bei. Das bedeutete in der Einzelwertung Platz neun. Vor allem in den Wurfdisziplinen trumpfte er auf. Im Kugelstoßen lag er mit 15,78 Metern gute 1,50 Meter vor den gleichaltrigen Konkurrenten. Im Diskus- (44,63 Meter) und Speerwerfen (59,93 Meter) gelangen ihm Bestleistungen. Julien Gering kam auf 6321 Punkte (Platz 15). Er überzeugte vor allem über 1500 Meter (Bestleistung in 4,49,50 Minuten). Alex Jax musste vor dem 1500-Meter-Lauf verletzt aufgeben. Auch für André Meyer (U23) war nach dem Stabhochsprung) nach einer Verletzung Schluss. Christian Herrmann wurde mit 5986 Punkten 14. der U23.
Quelle: Westfalen-Blatt